Maria lebt in einer kolumbianischen Kleinstadt unter einem Dach mit ihrer Mutter, Großmutter, Schwester und deren Sohn. Zum spärlichen Familieneinkommen trägt Maria durch ihren harten Job auf einer Rosenplantage bei. Der Chef ist ein Despot. Als er wieder einmal bemängelt, dass Maria zu oft zur Toilette muss, kündigt sie kurzerhand und verlässt die Plantage. Die Familie steht Kopf und weiß nicht, wovon sie in Zukunft leben soll. Doch Maria ist es leid, ihre Schwester, die sich allein auf die Betreuung ihres Sohnes konzentriert, mit durchfüttern zu müssen. Hinzu kommt, dass Maria ihren Freund Juan nicht wirklich liebt und von ihm ungewollt schwanger ist. Als Maria den charmanten Franklin kennen lernt, der ihr einen lukrativen Job vermitteln kann, will sie ihre Chance nutzen. Auch Marias Freundin Blanca schmeißt den Job auf der Rosenplantage und steigt in das Geschäft mit ein. Mit 62 Heroinpäckchen im Körper und der Aussicht auf 5.000 Dollar machen sich Maria und Blanca als Drogenkuriere auf nach Amerika. – Regisseur Joshua Marston beschreibt den dramatischen Weg der jungen Mädchen sehr anschaulich und nachvollziehbar. Er zeigt das Leben der armen kolumbianischen Landbevölkerung und eine Jugend, die unter allen Umständen daraus entfliehen möchte und etwas vom Leben haben will. Maria und Blanca entscheiden sich nicht aus Naivität für den lebensgefährlichen Job als Drogenkuriere. Sie wissen, dass sie sterben werden, wenn nur eines der Päckchen in ihrem Körper aufgeht. Doch der Lohn für eine einzige Tour entspricht fast dem Dreifachen des durchschnittlichen Jahreseinkommens in Kolumbien. Die Mädchen wollen diese Chance auf ein besseres Leben nicht verstreichen lassen. Dabei schildert der mitreißende Film keineswegs nur ihre Reise in ständiger Lebensgefahr, sondern im Mittelpunkt steht die menschliche Entwürdigung in einer Welt, die in Arm und Reich geteilt ist.
Autor/in: Dinah Münchow, 01.04.2005