Zu Anfang und Ende des Films sieht man einen junger Mann, der seinen alten Vater in einem Holzgestell auf dem Rücken durch eine weite Landschaft schleppt: Sinnbild für die Last des Lebens, die jeder auf seiner Schulter trägt. Im Hauptteil des Films sprechen Schauspieler wie Richy Müller, Anna Thalbach oder Klaus Maria Brandauer Texte von Heiner Müller, Erich Kästner oder Heinrich Heine, eingebettet in teilweise magische und verstörende Bildgeschichten. – Ralf Schmerberg verwebt Assoziationen an ein flüchtiges Wort, an eine fast vergessene Zeile oder an suggestive Sprachmalerei. 19 Gedichte bilden die Folie für einen manchmal surrealen Trip für Kopf und Seele. Diese Hommage an deutsche Liebeslyrik macht Lust, sich wieder mit Literatur und Gedichten zu beschäftigen, nicht als Pflicht wie in der Schule, sondern aus Neugier und Freude an der Fantasie. Der Zuschauer wird "sein" Lieblingspoem sicherlich entdecken.
Autor/in: Margret Köhler, 01.05.2003