Will Rodman forscht für das Pharmaunternehmen Gen-Sys an einem Mittel gegen Alzheimer. Ein Wirkstoff, der zerstörtes Gewebe im Gehirn reparieren soll, wird an Affen getestet. Als die Versuche außer Kontrolle geraten, schläfert man die Tiere ein. Aber ein Schimpansenbaby überlebt: Caesar. Will nimmt ihn bei sich auf und testet das Mittel heimlich weiter. Caesar entwickelt eine herausragende Intelligenz. Doch seine natürlichen Instinkte werden zur Gefahr, so dass Will ihn in das gefängnisartige Primaten-Schutzgebiet San Bruno geben muss. Als man bei Gen-Sys von der Intelligenz steigernden Wirkung erfährt, wittert man Profit und nimmt die riskanten Tests wieder auf. Caesar hat indes genug von den Demütigungen in San Bruno und führt seine unterdrückten Artgenossen in einen machtvollen Aufstand.
Der Film entwirft die Vorgeschichte zu dem Klassiker
Planet der Affen (Planet of the Apes, USA 1968, Franklin J. Schaffner) und holt das Geschehen aus der Zukunft zurück in das San Francisco von heute. Im Zentrum steht die Entwicklung Caesars vom Neugeborenen hin zum erwachsenen Revolutionsführer. Interessant ist, dass viele Teile des Geschehens aus der Perspektive des Affen Caesar erzählt werden. Mit Hilfe der Performance Capture-Technik, bei der man Mimik und Gestik echter Schauspieler/innen auf digitale Figuren überträgt und die bereits in
Avatar – Aufbruch nach Pandora (Avatar, James Cameron, USA 2009) zum Einsatz kam, wurden faszinierend realistisch wirkende Affen mit nuancierter Mimik und Körpersprache geschaffen.
Spezialeffekte und Action-Szenen dienen dabei dem vielschichtigen, hochemotionalen Geschehen, das in einem Showdown zwischen Affen und Polizei auf der Golden Gate Bridge gipfelt und mit einer interessanten Pointe im Abspann aufwartet.
Planet der Affen: Prevolution reagiert in zahlreichen Details insbesondere auf das Original von 1968, das in den 1970er-Jahren unter anderem zu vier Fortsetzungen inspirierte. Im Unterricht ermöglicht das einen filmhistorisch interessanten Vergleich in Bezug auf die technische und stilistische Umsetzung eines Genres sowie die Plotgestaltung im Kontext der Zeitgeschichte. Inhaltlich bietet der Film zudem eine Grundlage für die Auseinandersetzung mit ethischen Fragestellungen, wie das Verhältnis von Mensch und Natur, die Chancen und Risiken von Genforschung oder die unkontrollierbaren Folgen eines aus Selbstüberschätzung und Gewinnsucht betriebenen Eingriffs in die Abläufe der Natur.
Autor/in: Kirstin Weber, 10.08.2011
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