Eine schwarze Katze, die sie unvermittelt ins Gesicht kratzt, bringt das Leben der zwölfjährigen Clara völlig durcheinander. Plötzlich entdeckt sie sehr ungewöhnliche Fähigkeiten an sich. Ihr Geruchssinn ist extrem geschärft, sie kann mit Tieren sprechen, hat seltsame Erscheinungen auf dem Schulweg und wird von einem Raben und der schwarzen Katze verfolgt. Claras Mutter bringt sie zu ihrer Tante Isa
in die Wildnis, wo sie erfährt, dass sie eine Wildhexe ist. Zusammen mit dem Mädchen Kahla wird Clara von Isa unterrichtet, denn Wildhexen haben die Aufgabe die wilden Tiere und Pflanzen zu beschützen. Was Clara nicht ahnt: Die böse, hexenartige Bravita hat es auf Claras Blut abgesehen, um ihrem Eisgefängnis entsteigen zu können und die Macht über die wilde Welt zu bekommen. Deshalb hat sie die mysteriöse Chimära beauftragt Clara zu holen. Denn von allen Wildhexen ist Clara dazu auserwählt, die wilde Welt zu retten. Als sie dies akzeptiert, stellt sie sich den bösen Mächten und widmet sich ihrer neuen Aufgabe mit aller Kraft.
Der dänische Film basiert auf dem ersten
Buch aus der Wildhexe-Romanreihe der erfolgreichen dänischen Autorin Lene Kaaberbøl. Mit grandiosen Landschaftsaufnahmen, Nebelschwaden, einem verwunschenen Häuschen im Wald und sagenumwobenen Tieren wie Raben und Waldkäuzen, schafft Regisseur Kaspar Munk eine mystische Atmosphäre, in der es zwar einige düstere und gruselige
Szenen gibt, die aber immer wieder durch heitere und beschauliche Momente im Wald unterbrochen werden, in denen sich Tiere und Pflanzen in all ihrer Schönheit zeigen können. In der
Farbgestaltung des Films dominieren, entsprechend der Thematik des Films, Grün- und Brauntöne, sowie dunkle Farben, wenn Clara gegen die bösen Mächte kämpfen muss. Die
Musikuntermalung des Films ist gut gelungen und unterstreicht die
Spannung der erzählten Geschichte. Die Protagonistin des Films spielt ihre Rolle als angehende Wildhexe glaubwürdig, indem sie sowohl ihre Unsicherheit als auch ihre Stärke als auserwählte Hüterin der wilden Tiere gelungen verkörpert.
Die Wildehexe, Szene (© MFA FilmDistribution)
Durch ihre neu gewonnenen, besonderen Fähigkeiten wird Clara in der Schule schnell zur Außenseiterin. Erst nachdem sie alle Abenteuer gut gemeistert hat, ist Clara in der Lage, zu ihrer Andersartigkeit zu stehen. Hier bietet sich ein Gespräch darüber an, wie eine Klasse mit der Unterschiedlichkeit von Mitschülerinnen und Mitschülern umgeht und wie vermieden werden kann, dass jemand in eine Außenseiterrolle gedrängt wird. Darüber hinaus regt der Film dazu an, weitere Informationen über Tier- und Pflanzenarten zu sammeln und sich mit der heimischen wilden Flora und Fauna zu beschäftigen. Ebenso bietet sich ein Vergleich der Buchvorlage mit dem Film an. Dabei können die Gestaltungselemente eines
Fantasyfilms anhand einzelner Szenen herausgearbeitet werden.
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Sabine Kögel-Popp, 24.09.2018, Vision Kino 2018.
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