Der Weltenbummler Willi Weitzel kehrt in sein Heimatdorf zurück. Dort erzählt ihm die elfjährige Luna, dass der Froschteich bedroht ist, den ihr abwesender Vater angelegt hat. Denn der schroffe Bauer Huber, der zugleich Bürgermeister ist, will ihn einfach zuschütten. Willi lässt sich von Lunas Begeisterung für Frösche anstecken und besucht ihre Großmutter Julia im Naturkundemuseum. Die Amphibienforscherin versorgt ihn mit Info-Material und einem Buch über eine Wunderkröte – die ihm daraufhin im Traum erscheint. Auf wundersame Weise findet Willi am nächsten Morgen ein Flugticket. Kurzerhand fliegt er nach Ägypten und später nach Bolivien und Panama, wo er außergewöhnliche Froscharten kennenlernt. Der Makifrosch in Bolivien kann mit einem Hautsekret seine eigene "Sonnenschutzcreme" herstellen, während der Flugfrosch mit seinen Schwimmhäute zwischen den Zehen segelfliegen kann. Willi besucht engagierte Forscher/-innen und sammelt eindrucksvolle Geschichten von Amphibienschutzprojekten. Damit will er die Froschgegner/-innen im Dorf umstimmen und zu Froschfans machen.
Willi und die Wunderkröte ist nach
Willi und die Wunder dieser Welt (2009) der zweite abenteuerliche Kinderkinofilm um den TV-Moderator Willi Weitzel, der mit der erfolgreichen Sendung "Willi will's wissen" (2002 bis 2010) beim jungen Publikum bekannt wurde. Wieder geht Willi auf Weltreise und erneut lernt er außergewöhnliche Naturphänomene kennen. Doch diesmal verknüpft Regisseur Markus Dietrich die dokumentarischen Abschnitte mit einer Spielhandlung um Luna. Eine alternierende
Montage sorgt immer wieder für Abwechslung und Spannung, wobei die
Filmmusik unaufdringlich die jeweilige Stimmung unterstreicht. Willis Begegnungen mit der leuchtenden Wunderkröte in seinen Träumen schaffen eine dritte Erzählebene. In Bolivien und Panama vermitteln Willi und Wissenschaftler/-innen allerlei Wissenswertes über das Verhalten von Fröschen und vorbildliche Tierschutzprojekte. Willis liebenswerte Ungeschicklichkeiten und schrullige Nebenfiguren wie der Pilot Branko setzen humoristische Akzente.
Willi und die Wunderkröte, Trailer (© Majestic)
Willis Beobachtungen von Fauna und Flora auf seiner Reise können Schüler/-innen anregen, Vergleiche mit eigenen Lebenserfahrungen anzustellen. Wann und wo habe ich selbst einen Frosch gesehen? In der Container-Forschungsstation in Panama erfährt man, dass manche bedrohte Amphibienarten wie die goldfarbige Panama-Stummelfußkröte aufgrund der fortschreitenden Umweltzerstörung nur noch in Terrarien überleben können. Das liefert Anstöße, hierzulande seltene oder bedrohte Amphibienarten, wie etwa den Laubfrosch, zu erforschen. Luna erweist sich als starke Identifikationsfigur, die mit ihrem unermüdlichen Engagement für den heimischen Froschteich auch ihre Mitmenschen mitreißen kann. Damit gibt sie im Unterricht Denkanstöße für eine Diskussion, wie man auch im eigenen Nahumfeld mit guten Einfällen und gemeinschaftlichen Aktionen für erfolgreichen Artenschutz sorgen kann. Die Verschränkung von Dokumentarfilm, Spielfilmhandlung und modernem Märchen sorgt für Abwechslung und mehr Spannung. Erkennen die Kinder, was im Film märchenhaft ist, welche
Szenen dokumentarisch erzählen und was ausgedachte Spielfilmhandlung ist?
Dieser Text ist eine Übernahme des
VISION KINO-FilmTipps.
Autor/in: Reinhard Kleber, 29.04.2022, Vision Kino 2022.
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