Kaum wurden Thorin Eichenschild und seine Gefährten – darunter Gandalf und Bilbo Beutlin – von den Großen Adlern gerettet, müssen sie auf ihrer Reise zum Einsamen Berg bereits neuen Gefahren trotzen. Auf der Flucht vor einigen Orks findet die Gruppe in der Hütte von Beorn Zuflucht, der sich in einen Bären verwandeln kann. Während der Zauberer Gandalf das Böse in den Ruinen von Dol Guldor bekämpft, durchqueren Thorin, Bilbo und die Zwerge den gefährlichen Finsterwald. Prompt geraten die Reisenden in die Fänge von Riesenspinnen und landen schließlich im Kerker einiger Waldelben. Mit Bilbos Hilfe gelingt die Flucht und schließlich stehen die Gefährten dem mächtigen Drachen Smaug gegenüber, der eifersüchtig über den Goldschatz der Zwerge wacht.
Im Gegensatz zu
Der Hobbit – Eine unerwartete Reise (Peter Jackson, USA 2012) steigt das düstere Mittelstück der
Hobbit-Trilogie direkt in die actionreiche Handlung ein. Wie bei den bisherigen Tolkien-Adaptionen von Peter Jackson fallen die aufwändigen Kostüme und
Kulissen überzeugend aus und liefern große Schauwerte – ganz abgesehen vom herausragend animierten Drachen Smaug, der im Schlussakt zum heimlichen Star avanciert. Die ausschweifenden
Kamerafahrten und Tableaus, deren räumliche Tiefe die 3D-Effekte des Films betonen, und die mitreißend choreographierten Kampfszenen tun das Übrige, um beste Kinounterhaltung zu garantieren. Im Mittelpunkt des Ensembles steht dabei der Hobbit Bilbo Beutlin, der sich im Verlauf der Handlung – ähnlich wie Frodo in den
Herr der Ringe-Filmen – zum couragierten Helden aufschwingt, bevor ein Cliffhanger die Vorfreude auf den dritten Teil befeuert.
Für den Schulunterricht empfiehlt sich ein Vergleich mit der Romanvorlage. Um das vergleichsweise kurze Buch zur epischen Trilogie auszuweiten, fügt die Adaption einige Szenen und Figuren hinzu, die auch Bezüge zur Herr der Ringe-Trilogie herstellen. Auffällig ist etwa der Auftritt von Legolas, der bereits aus den vorherigen Filmen bekannt ist, allerdings ebenso wenig im Buch vorkommt, wie die Elbin Tauriel. Die hübsche Kämpferin bringt zugleich eine romantische Note in die Handlung. Eine Diskussion der Modifikationen kann das Verständnis der Schüler/innen für die Erfordernisse eines Blockbusters schärfen. Eine Steilvorlage für eine Besprechung des Drachen-Mythos‘ liefert derweil der charakterlich interessante Smaug. Von Fuchur in
Die unendliche Geschichte (Wolfgang Petersen, BRD, USA 1984) bis zum Animationsfilm
Drachenzähmen leicht gemacht (Chris Sanders, Dean DeBlois, USA 2010) bietet die Filmgeschichte eine breite Palette an Vergleichspunkten, die auch ein Gespräch über die Bedeutung der Filmtechnik für das Kinoerlebnis entfachen kann.
Autor/in: Christian Horn, 11.12.2013
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