Sein letzter Einsatz als Iron Man, bei dem er gemeinsam mit Captain America, Thor, Hulk und Black Widow New York vor einer Alien-Invasion schützen musste (siehe auch:
Marvel's The Avengers, Joss Whedon, USA 2012), hat den schnodderigen Erfinder und Milliardär Tony Stark sichtlich gezeichnet. Zurückgezogen bastelt er seitdem an neuen Gimmicks für seine stählernen Anzüge und wird häufig nachts von Panikattacken heimgesucht. Lange allerdings dauert die Ruhe nicht an. Nachdem der Terrorist Mandarin auch Starks Privatanwesen ins Visier nimmt, findet sich dieser bald in einem Komplott wieder, in das auch ein überheblicher Erfinder verwickelt ist, den Stark einst abgewiesen hatte.
Dass der Superheld Iron Man aus einem Marvel-Comic aus dem Jahr 1963 stammt, ist der filmischen Interpretation in diesem Action-Blockbuster nicht anzumerken. Sehr modern und zeitgemäß wirkt der von Robert Downey Jr. gespielte Held durch seine selbstironische Lässigkeit, aber vor allem auch durch seine Selbstzweifel und Verletzlichkeit. Gerade diese Charakterisierung trägt zur Fallhöhe der Figur bei und erhöht die Spannung in den spektakulär inszenierten, äußerst dynamischen Actionsequenzen. Inhaltlich knüpft die Comicverfilmung unterdessen an aktuelle gesellschaftlich relevante Themen an. Vor allem in der ersten Hälfte beziehen sich zahlreiche Bilder und Figuren auf den "War on Terror" seit dem Jahr 2001, während im weiteren Verlauf auf Biotechnologie Bezug genommen wird – wenngleich auf für das Genre übliche fantastische Art und Weise.
Neben diesen thematischen Schwerpunkten bietet
Iron Man 3 im Unterricht vor allem Ansatzpunkte für eine Beschäftigung mit Filmgestaltung, Popkultur und Marketing. Spannend ist etwa ein direkter Vergleich mit der Comic-Reihe
Iron Man: Extremis (Warren Ellis und Avi Granov, 2005), deren Ästhetik als Vorlage für die gesamte
Iron-Man-Serie diente und aus der insbesondere Handlungselemente des dritten Teils übernommen wurden. Aber auch das präsentierte Heldenbild sowie die Rollenverteilung zwischen Tony Stark und seiner Partnerin Pepper Potts laden zur Diskussion ein. Interessant ist nicht zuletzt eine Auseinandersetzung mit der Konzeption, Dramaturgie und mit Marketingkonzepten von Filmserien. Denn
Iron Man 3 ist nicht nur ein gelungenes Beispiel eines Sequels, sondern zugleich fester Bestandteil einer Reihe unterschiedlicher Superheldenfilme wie
Der unglaubliche Hulk (Louis Leterrier, USA 2008) oder
Thor (Kenneth Branagh, USA 2011), die (zumeist) lose miteinander verbunden sind.
Autor/in: Stefan Stiletto, 30.04.2013
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