Kurz vor Weihnachten macht sich der sprechende Kater Findus große Sorgen, das große Fest nicht feiern zu können, weil er und der eigenbrötlerische Erfinder Pettersson eingeschneit sind. Doch Pettersson versichert ihm, dass es "das schönste Weihnachten" überhaupt wird. Als sie im Wald einen Baum schlagen wollen, verstaucht er sich den Fuß. So kehren sie ohne Baum und Einkäufe heim. Dennoch lehnt Pettersson mehrere Hilfsangebote von Nachbarn ab. Bei dem Versuch, auf ihre Notlage aufmerksam machen zu wollen, bringt sich Findus in Lebensgefahr. Als die beiden schließlich mit einem improvisierten Christbaum und einem kargen Mahl das Weihnachtsfest feiern, klopft es an der Tür …
Das
Drehbuch kombiniert Elemente aus den Bilderbüchern "Pettersson kriegt Weihnachtsbesuch" (1989) und "Morgen, Findus, wird's was geben" (1995) des schwedischen Schriftstellers Sven Nordqvist. Wie schon in
Pettersson und Findus – Kleiner Quälgeist, große Freundschaft vereint der Regisseur Ali Samadi Ahadi Live-Action-
Szenen und digitale
Trickaufnahmen zu einer liebevollen,
farbenfrohen Landhaus-Burleske über eine symbiotische Freundschaft zwischen Mensch und (vermenschlichtem) Tier. Häufiger als im Vorgängerfilm nutzt Ahadi im
Sequel Zeitraffer und -lupe, etwa bei einer Schneeballschlacht oder beim Schlittenfahren, für witzige Slapstick-Einlagen. Zudem sorgt die tricktechnische "Vervielfältigung" Petterssons etwa beim Reinigen der Küche für humoristische Tempoverschärfungen und verweist spielerisch auf dieBilderbuchvorlage, die ebenfalls dieses Stilmittel verwendet.
Pettersson und Findus – Das schönste Weihnachten überhaupt, Trailer (© Wild Bunch)
Der Film zeigt auf charmant-unaufdringliche Art, wie wichtig Werte wie Freundschaft, Solidarität und Nächstenliebe sind. Dabei macht sich Pettersson mit seinem ablehnenden Verhalten immer wieder das Leben schwer. Hier liegt es in der Filmarbeit in den Fächern Ethik, Religion oder Gemeinschaftskunde nahe, darüber zu diskutieren, warum er so ungern Hilfe von Mitmenschen annimmt. Und warum fällt das dem vorwitzigen Findus, mit dem sich Kinder leicht identifizieren können, viel leichter? Der Regisseur erzeugt frühzeitig durch bekannte Lieder und Bräuche wie das Plätzchenbacken eine weihnachtliche Stimmung, so dass sich etwa im Fach Religion ein Nachdenken über die Botschaft des christlichen Festes anbietet. Für Pettersson ist Weihnachten ein "Fest der Freude", für Findus ein "Fest der Freunde". Wie gelingt es dem Film, beide Ansätze zu verknüpfen? Ein Vergleich von
Film und Buchvorlagen ermöglicht es im Deutschunterricht zudem, mediale Gemeinsamkeiten und Unterschiede zu erforschen.
Autor/in: Reinhard Kleber, 02.11.2016
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