Kategorie: Impulse
"Shoah" – Impulse
Vorschläge zur Arbeit mit dem Dokumentarfilm " Shoah" (FR 1985)
Impulse zur Filmarbeit zu "Shoah "
Methodische Bemerkung vorab: Aufgrund der Länge von 9,5 Stunden empfiehlt sich die Auseinandersetzung mit einzelnen Zum Inhalt: Szenen und Zum Inhalt: Sequenzen von "Shoah". Eine Übersicht geeigneter Filmausschnitte findet sich insbesondere im Zum Inhalt: Arbeitsblatt 1 dieser kinofenster-Ausgabe.
1. Thema: Begriffsklärung "Shoah"
Impuls/Fragen: Was bedeutet der Begriff Shoah? Warum wird er im Film anstelle anderer Begriffe verwendet? Welche Auswirkungen hat die Wortwahl auf das Verständnis der historischen Ereignisse?
Hinweise/Sozialformen: Einstiegsgespräch in der Gruppe. Gemeinsames Sammeln erster Definitionen, anschließend Vergleich mit Erklärungen, wie die derZum externen Inhalt: bpb (öffnet im neuen Tab).
2. Thema: Bedeutung von Zeitzeug/-innen
Impuls/Fragen: Was versteht ihr unter Zeitzeug/-innen? Was macht es mit euch, die Berichte von Zeitzueg:innen zu hören? Warum sind ihre Erinnerungen zentral für unser Verständnis der Shoah? Was unterscheidet ihre Berichte von anderen historischen Dokumenten?
Hinweise/Sozialformen: Der Begriff kann mit Hilfe des Zum externen Inhalt: Abschnitts zur Definition (öffnet im neuen Tab) erschlossen werden. Das Gespräch in der Gruppe anschließend auf Aspekte wie "Einblicke in alltägliche Auswirkungen der nationalsozialistischen Politik" und "Zum externen Inhalt: Authentizität (öffnet im neuen Tab)" lenken.
Optional im Tandem: Analyse eines ausgewählten Interviewausschnitts aus dem Film. Danach Präsentation.
3. Thema: Orte der Erinnerung
Impuls/Fragen: An welchen Zum Inhalt: Orten wurde Shoah gedreht? Welche Wirkung haben die im Film gezeigten Orte?
Hinweise/Sozialformen: Vergleich verschiedener Zum Inhalt: Sequenzen in Kleingruppen. Ergebnisse auf Karteikarten festhalten und gemeinsam sortieren. Anschließend die Bedeutung der Orte der Vernichtung im Kontext heutiger Erinnerungskultur, beispielsweise mit dieser Zum externen Inhalt: Webseite (öffnet im neuen Tab) erschließen.
4. Thema: Dramaturgie und Wahl des Materials
Impuls/Fragen: Warum könnte Regisseur Claude Lanzmann auf die Verwendung von Archivmaterial verzichtet haben? Welche Wirkung hat die Konzentration auf die Gespräche mit Zeitzeug:innen an Zum Inhalt: Originalschauplätzen?
Hinweise/Sozialformen: Diskussion in der Gruppe über Wirkung der Dramaturgie und die Wahl der Drehorte. Anschließend Vergleich mit dem Zum Inhalt: Interview dieser kinofenster-Ausgabe.
5. Thema: Emotionen und Belastung
Impuls/Fragen: Welche Gefühle löst der Film bei euch aus? Wie geht man verantwortungsvoll mit emotional belastenden Inhalten um, ohne sie zu verdrängen?
Hinweise/Sozialformen: Geschütztes Gespräch im Stuhlkreis; Möglichkeit freiwilliger Beiträge. Gruppenleitung moderiert sensibel und bieten Rückzugsmöglichkeiten an.
6. Thema: Analyse von drei Sequenzen
Impuls/Fragen: Was erfahrt ihr darüber, wie Simon Srebnik und Abraham Bomba die Vernichtungslager Chełmno und Treblinka erlebt haben? Wie geht es den Männern während ihrer Interviews? Haltet ihr die Form des Reenactments für angemessen?
Hinweise/Sozialformen: Sichtung der Zum Inhalt: Sequenzen. Simon Srebnik – Timecode: 0:00:00 – 0:12:36. Abraham Bomba: DVD 3/0:16:27 – 0:35:26. Dabei auch auf die Wahl der Zum Inhalt: Drehorte eingehen. Diskussion in der Gruppe, anschließend Vergleich mit dem Zum Inhalt: Hintergrundtext in dieser Ausgabe.
7. Thema: Vertiefung der Analyse – Sprache als Zeugnis
Impuls/Fragen: Wie sprechen die Interviewten über das Unsagbare?
Hinweise/Sozialformen: Erneute Sichtung der Interviewpassagen; anschließend Analyse in Kleingruppen zu sprachlichen, non- und paraverbalen Mitteln und ihrer Wirkung. Präsentation in der Gruppe. Dabei auch die Zum externen Inhalt: Handreichung zu Antisemitismus (öffnet im neuen Tab) berücksichtigen.
8. Thema: Historische Strukturen – individuelle Geschichten
Impuls/Fragen: Wie verbinden sich individuelle Lebensgeschichten im Film mit der großen historischen Dimension der Shoah? Was macht diese Verknüpfung besonders eindrücklich? Wie wird dies über filmästhetische Mittel unterstützt, beispielsweise der Zum Inhalt: Montage?
Hinweise/Sozialformen: Gruppen erstellen Mindmaps zu interviewten Personen. Nach der Präsentation Diskussion der beiden Fragen in der Gruppe.
9. Thema: Verantwortung und Erinnerungskultur
Impuls/Fragen: Welche Verantwortung ergibt sich aus dem Wissen über die Shoah für heutige Generationen? Wie trägt der Film dazu bei, Erinnerung wachzuhalten?
Hinweise/Sozialformen: Einzelarbeit: kurze schriftliche Reflexion. Danach Austausch in kleinen, moderierten Gruppen.