Nicht immer waren Mike, die einäugige Kugel auf zwei Beinen, und Sulley, der gehörnte Riesenzottel, beste Freunde. Wie die Helden von Pixars Animationsfilm-Hit
Die Monster AG (Peter Docter, David Silverman) aus dem Jahr 2001 sich kennenlernten, davon erzählt das Prequel
Die Monster Uni. Eigentlich könnten die beiden kaum unterschiedlicher sein: Der ehrgeizige Mike kommt aus bescheidenen Verhältnissen und sieht für ein Monster leider nicht besonders schrecklich aus. Sully dagegen entstammt einer altehrwürdigen Monster-Familie und riskiert sein Talent mit seiner Selbstgefälligkeit. Berühmte "Schrecker" werden wollen beide und haben daher "Schreckologie" an der Universität von Monstropolis belegt. Bald jedoch droht ihnen die Exmatrikulation und nur der Gewinn des jährlichen Schreckturniers bietet ihnen eine letzte Hoffnung auf die Wiederaufnahme ihres Studiums.
Dieser in mehrere Aufgaben gegliederte Wettbewerb dient als dramaturgisches Gerüst, entlang dessen sich die eigentliche Geschichte entwickelt: Jene vom Zusammenfinden unterschiedlicher Charaktere, von der Überwindung von Schwierigkeiten, vom Entstehen von Solidarität, Respekt und Freundschaft. Denn da lediglich Studentenverbindungen zum Turnier zugelassen sind, schließen sich Mike und Sulley
Omega Kreischma an, einer Verbindung, in der sich die Außenseiter der Universität versammelt haben. Doch die liebenswerten Randgestalten zeigen den erfolgsverwöhnten Kommilitonen/innen alsbald, was eine Harke ist. Dabei geht es detailverliebt,
quietschbunt, humorvoll und warmherzig zu, auf jenem hohen
Animationsfilm-technischen Niveau, das man vom Pixar Studio gewohnt ist.
Von der Form ausgehend bietet sich für den Unterricht die Beschäftigung mit verschiedenen Animationstechniken und weitergehend ein erster Einstieg in das Genre des
Trickfilms an. Insbesondere ein Gespräch über die Wirkung der eingesetzten
3D-Effekte eröffnet die Möglichkeit, auch jüngere Schüler/innen auf filmische Gestaltungsmöglichkeiten aufmerksam zu machen. Inhaltliche Fragen, die sich anknüpfen lassen, betreffen die Themenkomplexe Toleranz und Verständnis, Mut und Beharrlichkeit, Selbstbehauptung und Selbstvertrauen. Das Beispiel der zusammengewürfelten, ausgegrenzten
Omega Kreischma-Truppe, die zueinander findet und obsiegt, demonstriert einleuchtend positive gesellschaftlicher Werte. Vor allem aber ist es die Verbindung der jeweiligen Talente von Mike (Strategie und Taktik) und Sulley (Angst und Schrecken), die schließlich beweist, dass in der Gemeinsamkeit jene Stärke liegt, die die Schwäche des Einzelnen überwindet.
Autor/in: Alexandra Seitz, 20.06.2013
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