Als der junge Victor Frankenstein seinen geliebten Hund Sparky durch einen Verkehrsunfall verliert, ist er untröstlich. Doch bald kommt der aufgeweckte Schüler auf die Idee, Sparky mit einem gezielten Blitzeinschlag wieder zum Leben zu erwecken. Das Experiment glückt. Aber wie das im Leben so ist: Es gibt Nachahmer, die Victors Entdeckung missbrauchen wollen, um einen Wissenschaftswettbewerb an der Schule zu gewinnen. Und so wird seine Heimatstadt bald von schauerlichen Kreaturen heimgesucht: einer Riesenschildkröte etwa oder einer skurrilen Katze-Fledermaus-Kreuzung. Und natürlich liegt es an dem Außenseiter Victor, dem Spuk ein Ende zu bereiten.
Wie schon der Filmtitel suggeriert, sind Mary Shelleys Romanklassiker
Frankenstein (1818) und dessen gleichnamige Verfilmung von James Whale (USA 1931) Ausgangspunkte für diese liebevoll gestalte Hommage an die Filmklassiker des Horrorgenres. Von Friedrich Wilhelm Murnaus
Nosferatu (Deutschland 1921) über
Godzilla (Gojira, Ishiro Honda, Japan 1954) bis hin zu
Gremlins – Kleine Monster (Gremlins, Joe Dante, USA 1984) reichen die filmischen Referenzen, deren Ästhetik unter anderem auch durch starke Hell-Dunkel-Kontraste aufgegriffen wird. Zudem führt der
schwarz-weiß gehaltene
Puppentrickfilm vor Augen, wie sich traditionelle und moderne Technologien vereinen lassen, handelt es sich bei Frankenweenie doch um eine Stop-Motion-Produktion in 3D.
Frankenweenie bietet pädagogische Anknüpfungspunkte auf verschiedenen Ebenen: Im Kunstunterricht lässt sich das Stop-Motion-Verfahren des Films analysieren. Die Schüler/innen könnten zudem der Frage nachgehen, worin die wirkungsästhetischen Differenzen zwischen Computeranimationen und Stop-Motion liegen. Im Englischunterricht können Gemeinsamkeiten und Unterschiede zwischen der literarischen Vorlage und
Frankenweenie diskutiert werden. Im Ethik-, und Religionsunterricht wiederum kann überlegt werden, ob das, was Victor tut – nämlich den Kreislauf von Leben und Tod zu durchbrechen –, eine endgültige ethische Grenzüberschreitung darstellt. Und wenn ja: warum?
Autor/in: Andreas Resch, 22.01.2013
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