Nach dem Tod seiner Frau Ellie lebt Carl Fredricksen allein. Sein Haus ist ein romantisches Kleinod, in dem die Erinnerungen an die glückliche Ehe weiterleben. Jetzt soll es dem modernen Städtebau weichen und der 78-Jährige in ein Altersheim abgeschoben werden. Doch bevor es so weit kommen kann, befestigt Carl tausende, mit Helium gefüllte Luftballons am Haus und fliegt davon. Sein Ziel sind die Paradies-Wasserfälle in Venezuela, wohin er und Ellie ihr Leben lang reisen wollten. Mit "an Bord" ist als blinder Passagier der achtjährige Pfadfinder Russell, der unbedingt eine Auszeichnung dafür erhalten möchte, einem älteren Menschen geholfen zu haben. Gemeinsam wird das ungleiche Paar viele Abenteuer bestehen.
In einem
computeranimierten Spielfilm ist alles möglich: Dafür steht in erster Linie das Bild vom fliegenden Haus - Hauptfigur Carl befreit sich damit von den realen Zwängen seines Lebens. In der Anfangsphase des Films wird Carls Leben im
Zeitraffer zusammengefasst: Seine Kindheit und seine Lebensträume, die Liebe zu Ellie und die Verehrung für ihr Idol, den Entdecker Charles Muntz, sind optisch einem
Super-8-Familienfilm angeglichen. Nach Ellies Tod wechseln die satten
Farben zu gedeckteren Tönen und kehren erst mit Beginn der Reise nach Venezuela kraftvoll zurück. Die mit der Reise einsetzende temporeiche Abenteuergeschichte bietet mit besinnlichen Passagen auch die Möglichkeit zur Identifikation und Reflexion. Neben dem durchdachten Einsatz der Farben macht auch die den jeweiligen Emotionen der Szenen entsprechende
Filmmusik den künstlerischen Wert des im 3D-Verfahren hergestellten Films aus den
Pixar-Studios aus.
Es ist nie zu spät, ein neues Leben zu beginnen, so eine Botschaft des Films. Anfangs noch resigniert, findet Carl einen Weg aus der Passivität, schöpft neuen Lebensmut und überwindet dank Russell seine Einsamkeit. Die Suche nach Anerkennung ist es auch, die den Jungen und den alten Mann zunächst miteinander verbindet. Erst im Laufe der Reise freunden sie sich an und finden sich zu einer fürsorglichen Ersatzfamilie zusammen. Anhand ihrer Beziehung kann im Unterricht das Verhältnis der Generationen zueinander diskutiert werden sowie die Möglichkeiten, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu unterstützen. Zudem eignet sich
Oben dazu, sich Gedanken über das Thema Trauerarbeit nach dem Verlust eines geliebten Menschen zu machen. Im Kunstunterricht lässt sich der Film ferner in Bezug auf Farbe, Musik und Figurengestaltung analysieren.
Autor/in: Stefanie Zobl, 16.09.2009
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