Sie sind die letzten Steinzeitmenschen – die Croods. Das glauben sie zumindest. Ihre Nachbarn wurden gefressen oder von Infekten dahingerafft. Nur die sechsköpfige Familie hat es Dank schärfster Vorsichtsmaßnahmen geschafft, am Leben zu bleiben. Neugier ist schlimm, Angst ist gut, lautet das Credo des überbesorgten Familienoberhaupts Grug. Doch als nach einem Erdrutsch ihre sichere Höhle verschüttet ist, müssen sie sich auf die Suche nach einem neuen Heim machen. Auf der Reise treffen sie Guy, einen pfiffigen jungen Mann, für den die lebenshungrige junge Eep zum Leidwesen ihres Vaters bald entflammt. Ganz im Gegensatz zu Grug, der ganz auf die Kraft seiner Muskeln vertraut, setzt Guy auf Ideen und Verstand und wird den Croods dadurch eine unschätzbare Hilfe.
Die Croods ist ein kunterbunter Familienfilm aus dem Hause Dreamworks, einem renommierten Animationsstudio, das unter anderem die
Shrek-Reihe und
Drachenzähmen leicht gemacht (Chris Sanders, Dean DeBlois, USA 2010) produzierte. Erwartungsgemäß detailliert und fantasievoll ist die Urzeitwelt in Szene gesetzt: Es stimmen noch die kleinste Haarlocke und der schärfste Säbelzahn. Auf prähistorische Faktentreue wurde hingegen bei Figuren und Setting verzichtet. Die Croods sind umgeben von den seltsamsten Kreaturen: fliegenden Schildkröten, rosafarbenen Tigern und Fischen mit Füßen. Pointierte Dialoge und witzige Regieeinfälle verstärken den Spaßcharakter, während die zarte Liebesgeschichte sowie die humorvoll ausgetragenen Generationskonflikte für Wiedererkennungseffekte im Bezug auf das das eigene Leben beim Publikum sorgen können.
Mit ihren grundverschiedenen Figuren – dem freiheitsliebenden Teenager, dem konservativen Vater, dem fortschrittliche Guy – offerieren
Die Croods gute Anknüpfungspunkte, um mit Kindern unterschiedliche familiäre Rollenzuordnungen zu beleuchten. Dabei sollten sie darin ermuntert werden, auch ihre eigenen Standpunkte und Meinungen zur Sprache zu bringen. Vorurteile und Angst vor dem Unbekannten können anhand des Films ebenso erörtert werden wie die Toleranz gegenüber unterschiedlichen Lebensweisen. Bei einer Beschäftigung mit den verschiedenen Epochen der Menschheitsgeschichte liefert das
farbenfrohe Fantasieuniversum der Croods einen komischen Kontrast, um die tatsächlichen Lebensbedingungen in der Steinzeit zu erarbeiten. Nicht zuletzt kann die einfallsreiche Inszenierung Kinder inspirieren, um im Fach Kunst ganz eigene Welten und Wesen zu entwerfen.
Autor/in: Ula Brunner, 20.03.2013
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