Mit
Mockumentary ist ein Film gemeint, der formal und inhaltlich vorgibt, ein Dokumentarfilm zu sein. Der Begriff Mockumentary setzt sich zusammen aus den englischen Begriffen "to mock" (deutsch: verspotten) und "documentary" (deutsch: Dokumentarfilm). Gemeint ist damit die humoristische Parodie eines Dokumentarfilms, die einerseits den jeweiligen Gegenstand, andererseits den objektiven Wahrheitsanspruch der Filmgattung hinterfragt. Eine ernsthafte Täuschungsabsicht liegt in der Regel nicht vor.
Zwar simulieren Stilmittel wie
Voice-Over, Zeugeninterviews (
Talking Heads) und beobachtende Kamera klassische Inszenierungsmuster des Dokumentarfilms. Andererseits werden karikierenden Mittel – frei erfundene und widersprüchliche Fakten, betont schlechte Bildqualität, ungelenkes
Schauspiel oder auch falsche Untertitel – oftmals zur Schau gestellt. Besonders prägend für das
Genre wurde
This is Spinal Tap (Rob Reiner, USA 1984), der angebliche Tourbericht über eine fiktive Heavy-Metal-Band gleichen Namens.
Wie kein anderes
Genre vereint das
Filmmusical sämtliche Kräfte des Kinos. In glamouröser
Ausstattung erhalten populäre Stars die seltene Gelegenheit zu Gesang und Tanz, die Leinwand wird zur Bühne.
Die ersten Filmmusicals entstanden unmittelbar nach Einführung des Tonfilms, wobei sich insbesondere in den Revuefilmen von Busby Berkeley (
Parade im Rampenlicht/
Footlight Parade, USA 1933) noch die alten Varieté-Traditionen bemerkbar machten. Auch in Deutschland feierten sogenannte "Singspiele" bzw. Film-Operetten wie
Die Drei von der Tankstelle (Wilhelm Thiele, D 1930) und
Viktor und Viktoria (Reinhold Schünzel, D 1933) zwischenzeitlich Erfolge.
Die 1940er- und 1950er-Jahre gelten mit Hollywood-Klassikern wie
Meet Me in St. Louis (Vincente Minnelli, USA 1944),
Du sollst mein Glücksstern sein (
Singin' in the Rain, Stanley Donen, Gene Kelly, USA 1952) und zahlreichen Broadway-Verfilmungen als Hochzeit des Genres. Trotz weltweiter Verbreitung kann eine ungebrochene Musical-Tradition im Grunde nur das indische Bollywood-Kino (z. B.
Om Shanti Om, Farah Khan, IN 2007) aufweisen, wo die Verbindung von Gesang, Tanz und Dialog zum Standard gehört. Es lassen sich aber auch viele Disney-
Animationsfilme wie
Das Dschungelbuch (
The Jungle Book, Wolfgang Reitherman, USA 1967) als Musicals zählen. Jüngere Beispiele für erfolgreiche Musicalfilme sind
Mamma Mia! (Phyllida Lloyd, GB, USA 2008) und
La La Land (Damien Chazelle, USA 2016).
Der
Neorealismus ist eine Stilrichtung des italienischen Films der 1940er- und 50er-Jahre. Hauptmerkmale waren der Dreh mit
Laienschauspielerinnen und -schauspielern an
Originalschauplätzen und eine quasidokumentarische Erzählweise, um die soziale Realität einfacher Leute abzubilden.
In Abgrenzung zum faschistischen Kino unter Benito Mussolini strebte der Neorealismus nach moralischer Erneuerung und einer bewussten Gestaltung der Nachkriegszeit. Einzelne Filme wie Luchino Viscontis
Besessenheit (
Ossessione, 1943) und Roberto Rossellinis
Rom, offene Stadt (
Roma città aperta, 1945) entstanden jedoch bereits vor Ende des Zweiten Weltkriegs. Zum Meilenstein wurde
Fahrraddiebe (
Ladri di biciclette, 1948) von Vittorio de Sica über einen Plakatkleber, der durch den Diebstahl seines Fahrrads seine Existenzgrundlage verliert.
Der puristische Stil verband sich bald mit populäreren Formen wie
Komödie und Historienfilm, um schließlich Mitte der 1950er-Jahre zu verschwinden. Spätere Erneuerungsbewegungen wie die französische Nouvelle Vague und das
New Hollywood, vor allem aber die britische New Wave und Filmschaffende aus Lateinamerika griffen ihn danach immer wieder auf. Bis heute wird eine betont raue, ungeschönte Filmästhetik gerne als "neorealistisch" bezeichnet.
Seit Mitte der 1950er-Jahre hatte das Hollywood-
Studiosystem immer stärker mit Besucherschwund zu kämpfen und verlor gegenüber dem Fernsehen an Bedeutung. Die formale und inhaltliche Erneuerung des US-amerikanischen Kinos ab 1967, die von einer neuen Generation junger, an Filmschulen ausgebildeter und mit dem europäischen Arthaus-Kino, mit Italowestern oder dem japanischen Kino vertrauter Regisseure/-innen getragen wurde, wird als
New Hollywood bezeichnet. Ihre Filme waren geprägt durch Gesellschaftskritik, die Bevorzugung von Originalschauplätzen, den Mut zur Thematisierung und Darstellung von Sex und Gewalt, filmästhetische Experimente sowie den Bruch mit Publikumserwartungen und
Genrekonventionen.
Große kommerzielle Erfolge wie
Der weiße Hai (Jaws, USA 1975) von Steven Spielberg leiteten schließlich Ende der 1970er-Jahre das moderne
Blockbuster-Kino ein und führten dazu, dass Hollywood-Studios wieder stärker auf formelhafte und der Kontrolle der Produzenten/innen unterworfene Filme setzten.
Zu den wichtigsten Vertretern des New Hollywood-Kinos zählen Francis Ford Coppola (
Der Dialog, The Conversation, USA 1974), Peter Bogdanovich (
Die letzte Vorstellung, The Last Picture Show, USA 1970), William Friedkin (
Der Exorzist, The Exorcist, USA 1973) und Martin Scorsese (
Alice lebt hier nicht mehr, Alice Doesn’t Live Here Anymore) USA 1974;
Hexenkessel, Mean Streets, USA 1973). Geprägt wurde diese Epoche zudem durch Filme wie
Bonnie und Clyde (Bonnie and Clyde, Arthur Penn, USA 1967),
Die Reifeprüfung (The Graduate, Mike Nichols, USA 1967) oder
Easy Rider (Dennis Hopper, USA 1969).
Die Wortneuschöpfung
Prequel leitet sich von der Bezeichnung "Sequel" ab, mit der eine Fortsetzung beschrieben wird, und bezieht sich auf eine nachträglich gedrehte Vorgeschichte einer Filmreihe. Prequels setzen voraus, dass die Zuschauenden bereits den Verlauf der Filmreihe kennen und somit Hinweise auf kommende Entwicklungen zu entschlüsseln wissen. Aus diesem Wissen ergibt sich die Beliebtheit dieser zeitlich vorgelagerten Weitererzählung einer Geschichte.
Der Begriff wurde insbesondere durch die
Star Wars-Reihe von George Lucas geprägt, der erst 16 Jahre nach Beendigung der ersten Filmtrilogie drei weitere Teile nachreichte, in denen die Vorgeschichte erzählt wird. Beispiele für Prequels sind
Die Monster Uni (Monsters University, Dan Scanlon, USA 2013) oder
X-Men: Erste Entscheidung (X-Men: First Class, Matthew Vaughn, USA 2011).
Als
Remake wird die erneute Verfilmung eines bereits veröffentlichten Films bezeichnet. Meist sind wirtschaftliche Interessen die Ursache für die Produktion einer neuen Version, um damit an den Erfolg eines bekannten Werks anzuknüpfen oder durch inhaltliche und ästhetische Modernisierungen oder Veränderungen bereits eingeführte Geschichten einem neuen Publikum zugänglich zu machen. In den seltensten Fällen werden dabei alle
Szenen des Originals identisch nachgestellt (wie etwa bei Gus Van Sants
Psycho (USA 1998), dem Remake des gleichnamigen Hitchcock-Klassikers aus dem Jahr 1960).
Im Laufe der Filmgeschichte wurden auch im Zuge von technischen Innovationen, wie dem Übergang vom
Stumm- zum Tonfilm, vielzählige Remakes produziert, da sich durch die technischen Neuerungen neue Erzählmöglichkeiten eröffneten.
In den USA werden im Ausland erfolgreiche Filme oft schon nach kurzer Zeit neu verfilmt, da untertitelte Originalfassungen dort nur ein Nischenpublikum finden und im Gegensatz zu Deutschland Synchronisierungen nicht üblich sind.
Als Sonderfilm des Remakes hat sich in den vergangenen Jahren vor allem im
Genre der Comicverfilmungen auch der sogenannte Reboot ("Neustart") entwickelt, der eine Filmreihe nicht fortsetzt, sondern variantenreich mit ähnlichen Szenen und Figurenkonstellationen noch einmal neu erzählt.
Das
Genre entwickelte sich in den 1960er- und 1970er-Jahren.
Roadmovies erzählen vom Unterwegssein der Protagonisten/-innen, von ihren Träumen nach Freiheit und Unabhängigkeit bzw. der Schwierigkeit, einen Platz in der Welt zu finden. Die äußere Reise ist häufig Ausdruck eines inneren Konflikts und Identitätsfindungsprozesses.
Für das Genre prägend ist das namensgebende Motiv der Straße. Das Fortbewegungsmittel (Auto, Motorrad, Lastwagen usw.) stellt in der Regel einen Teil der Figurencharakterisierung dar.
Die Beweggründe der Protagonisten/-innen können vielfältig sein. Oft stehen sie jedoch außerhalb des Gesetzes oder reiben sich an gesellschaftlichen Konventionen, zum Beispiel Gangster auf der Flucht (
Bonnie und Clyde (
Bonnie and Clyde , Arthur Penn, USA 1967) oder junge Menschen auf Identitätssuche (
Easy Rider, Dennis Hopper, USA 1969 oder
Wintertochter, Johannes Schmid, Deutschland, Polen 2011).
Science-Fiction-Filme zählen neben
Horror- und
Fantasyfilmen zum
Genre des Fantastischen Films und spielen entweder in der nahen oder fernen Zukunft. Indem sie mit Hilfe eines futuristischen Settings gesellschaftliche, politische und vor allem wissenschaftlich-technologische Entwicklungen der Gegenwart fortspinnen, überhöhen und zuspitzen und so zur Diskussion stellen können, haben Science-Fiction-Filme traditionell auch ein großes kritisches Potenzial.
Wie Fantasyfilme werden auch Science-Fiction-Filme maßgeblich durch den Einsatz von
Spezialeffekten geprägt. Was die Erzählung betrifft vermischen sich dabei häufig typische Science-Fiction-Motive mit Merkmalen des Horror- oder Actionfilms.
Vor allem aus dem düsteren
Setting und der Gegenüberstellung von Mensch und Maschine entwickelt der Science-Fiction-Film
Blade Runner (Ridley Scott, USA 1982), der im Los Angeles des Jahres 2019 spielt, zahlreiche ethisch-philosophische Themen. So werden nicht nur die Lebensbedingungen auf einer verschmutzten Erde angerissen sondern auch deren soziale Folgen. Doch in den Mittelpunkt rückt vor allem die Frage, was einen Menschen auszeichnet, was Menschlichkeit bedeuten kann und welche Rolle Individualität spielt.
Der aus dem Baseballsport stammende Begriff "screwball" (deutsch: angeschnittener Ball) bezeichnet eine vor allem im US-Kino der 1930er- und 40er-Jahre populäre Form der
Komödie, die sich durch betont schnelle Dialoge und turbulente
Plot-Verwicklungen auszeichnet. Gelegentlich werden diese Merkmale auch mit
Slapstick-Elementen kombiniert.
Humoristisches Hauptthema war (und ist) der "Geschlechterkampf" zwischen (meist wohlhabenden) Männern und Frauen vor dem Hintergrund weiblicher Emanzipation. Bekannte
Screwball-Komödien wie
Leoparden küsst man nicht (
Bringing Up Baby, Howard Hawks, USA 1938) oder
Die Falschspielerin (
The Lady Eve, Preston Sturges, USA 1941) zeichnen sich deshalb oft durch doppelbödige erotische Anspielungen aus und entgingen so den moralisch strikten Zensurvorgaben des
Production Code, der ab 1934 umfassend in Hollywood durchgesetzt wurde.
Zu den bekanntesten
Schauspielerinnen und Schauspielern der klassischen Phase zählen Katharine Hepburn, Claudette Colbert, Myrna Loy, William Powell, Clark Gable und Cary Grant. Jüngere Beispiele des Sub-
Genres reichen von der Hommage und Parodie auf die Vorbilder (etwa
Hail, Caesar!, Joel Coen, Ethan Coen, USA 2016) bis hin zu internationalen Produktionen.
Als
Sequel wird die Fortsetzung eines Films bezeichnet. In der Regel sind nicht künstlerische, sondern kommerzielle Interessen ausschlaggebend für die Produktion einer Fortsetzung. Diese muss nicht nahtlos an die Handlung des ersten Teils anschließen, greift aber Figuren aus diesem auf und bezieht sich auf Ereignisse aus diesem.
Gegenwärtig lässt sich bei Großproduktionen der Trend beobachten, zusätzliche Handlungsstränge bewusst nur anzureißen, um diese im Falle eines Erfolgs in einem Sequel wieder aufnehmen und auf die eingeführte Marke zurückgreifen zu können. Seit
Zurück in die Zukunft II + III (Back to the Future, Robert Zemeckis, USA 1989/1990) werden zudem oft mehrere Sequels gleichzeitig geplant und gedreht.
Der Begriff (vom Englischen "to spin-off": herausdrehen) stammt aus der US-Unterhaltungsbranche. Gemeint ist der Ableger eines bekannten
Spielfilm- oder Serienwerks, unter Weiterverwendung daraus bekannter Figuren und Erzählelemente. Im klassischen Fall bekommt eine besonders beliebte Figur einer Fernsehserie ihre eigene Serie. Die Erfolgserwartung gründet also auf deren Popularität. Ein Beispiel sit etwa die Dramaserie
Better Call Saul (seit 2015) um einen moralisch zweifelhaften Anwalt, die sich aus der Erfolgsserie
Breaking Bad (2008-2013) entwickelte. Im Kino gelang den Machern der
Animationsfilm-Reihe
Ich, einfach unverbesserlich mit
Minions ein
Spin-off, das das Einspielergebnis des Originalfilms sogar überbieten konnte.
Die Besetzung der Hauptrollen mit denselben Darstellerinnen und Darstellern ist für den kommerziellen Erfolg nicht unbedingt erforderlich, steigert aber den Wiedererkennungseffekt. Da Spin-offs meist auf inhaltliche Kontinuität verzichten und die Erzählperspektive wechseln, besteht zum Ausgangsstoff nur noch eine begrenzte oder gar keine Beziehung mehr. Die begriffliche Abgrenzung von verwandten Formaten wie Fortsetzung (
Sequel), Vorgeschichte (
Prequel),
Remake, Reboot und
Franchise ist nicht immer eindeutig.
Als
Teaser wird eine Vorschau auf einen Film zu Werbezwecken bezeichnet, die bereits bis zu einem Jahr vor dem Kinostart gezeigt wird. Zumeist dauern Teaser nur eine Minute, erzählen im Gegensatz zum
Trailer noch nichts über die Handlung des Films und zeigen wenige ausdrucksstarke Bilder. Sie sollen eine Kostprobe geben, im Sinne des englischen Verbs "to tease", das in diesem Zusammenhang bedeutet, Appetit oder Lust auf etwas zu machen. An diesen ersten Eindruck knüpft später die Werbekampagne zum Filmstart an.
Teaser funktionieren besonders gut bei bereits bekannten Stoffen, etwa bei
Sequels oder Verfilmungen berühmter Literaturvorlagen. Sie wurden in den 1930er-Jahren erstmals von US-amerikanischen Studios eingesetzt und prägen bis heute vor allem die Werbekampagnen großer Hollywood-Produktionen.
Im Gegensatz zu Kriminalfilmen konzentrieren sich
Thriller weniger auf die Ermittlerperspektive, sondern erzählen von Figuren, die plötzlich in eine lebensbedrohliche oder ausweglose Lage geraten und zu Opfern eines Verbrechens werden und übernehmen dabei deren Perspektive. Stetiger Nervenkitzel (englisch: "thrill") zeichnet dieses
Genre aus. Dieser wird inhaltlich zum Beispiel durch falsche Fährten und überraschende
Wendungen oder formal durch eine elliptische
Montage, durch die
Musikuntermalung und
Tongestaltung, die Lichtstimmung sowie eine
subjektive Kamera hervorgerufen.
Ähnlich wie beim
Horrorfilm zählt es zu den typischen Merkmalen eines Thrillers, dass Anspannung und deren lustvolles Genießen, die so genannte Angst-Lust, eng miteinander verbunden sind. Zu Varianten des Thrillers zählen unter anderem der Psychothriller (zum Beispiel
Psycho, Alfred Hitchcock, USA 1960), der Crime-Thriller (zum Beispiel
Sieben,
Seven, David Fincher, USA 1996), der Erotikthriller (zum Beispiel
Basic Instinct, Paul Verhoeven, USA 1992) sowie der Politthriller (zum Beispiel
Die drei Tage des Condor,
Three Days of the Condor, Sydney Pollack, USA 1975).
Die in der Regel zwischen 30 und 180 Sekunden langen Werbefilme werden im Kino-Vorprogramm eingesetzt, um auf kommende Leinwandereignisse hinzuweisen. Im Unterschied zum deutlich kürzeren und weniger informativen
Teaser, locken
Trailer das Publikum mit konkreten Hinweisen zu Handlung, Stars und filmischer Gestaltung ins Kino. Dazu werden Ausschnitte,
Texteinblendungen, grafische Elemente, Sprecherstimme (Voice-Over),
Musik und
Toneffekte verwendet. Trailer sind als Vorschau- bzw. Werbemittel bereits seit den 1910er-Jahren in Gebrauch und bis heute wichtige Elemente der Werbekampagnen von Filmverleihen.
Die Eroberung des Landes, die sogenannte frontier, als Übergang zwischen Zivilisation und wilder Natur, die Verteidigung gegen die Ureinwohner/-innen, der Schutz der Familie und der Gesellschaft und der Traum von Freiheit sind Kernthemen des
Western-
Genres, das eng mit der US-amerikanischen Geschichte verwoben ist und dessen Mythen sich heute auch in anderen Filmgenres finden.
Während insbesondere Western der 1940er- und 1950er-Jahre einem vereinfachten Gut-Böse-Schema folgen, hat sich seit dem Spätwestern der 1960er-Jahre zunehmend ein differenzierteres und pessimistischeres Bild des "Wilden Westens" entwickelt. Eine weitere Variante des US-amerikanischen Western stellt der Italo-Western dar, der von italienischen
Regisseuren geprägt wurde, sich vor allem durch seine Antihelden und die dargestellte Brutalität auszeichnete und auf die Westernromantik der US-Filme verzichtete.
Aus filmästhetischer Sicht spielt insbesondere die
Einstellungsgröße der Totale in diesem Genre eine wichtige Rolle, die die Weite der Landschaft betont und imposant ins Bild setzen kann – ein Eindruck, der mit der Etablierung der
Breitwandformate zusätzlich verstärkt wurde.
Berühmte Western sind etwa
Ringo (
Stagecoach, John Ford, USA 1939),
Faustrecht der Prairie (
My Darling Clementine, John Ford, USA 1946),
Red River (Howard Hawks, USA 1948) oder
Spiel mir das Lied vom Tod (
C’era una volta il West, Sergio Leone, Italien, USA 1968).